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Flinserlschlager

der, s , -

Metallschmuckhersteller


Wortart: Substantiv
Tags: historisch
Kategorie: Arbeitswelt Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 27.08.2016
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Kommentare (2)


Ersatzeintrag für den nicht mehr erforderlichen Zweiteintrag von Flinserl, einem meiner über 150 verbannten Einträge (s. "Änderungen"), die nun dank dem Admin. alle wieder sichtbar sind.

Flinserln, d.s. eine
Gattung leichten Metallschmuckes, welche der Hochdeutsche „Flitterchen" zu nennen pflegt und deren Verfertigung ... eine eigene Klasse von Handwerkern, die sogenannten „Flinserl-Schlager" , beschäftiget
source: Joh. Gabriel Seidl, Gedichte in niederösterr. Mundart (1844)
Dass in der Zeit des Vormärz (bis Mitte 19. Jahrhundert) eine ganze handwerkliche Industrie damit beschäftigt war, das Material für die "güldenen Haubm" herzustellen, zeigt die Tatsache, dass in Wien eine eigene Zunft der "Flinserlschlager" bestand.
source: Goldhauben Vöcklabruck
Es leben noch viele Menschen in Wien, welche den letzten Flinserlschlager gekannt haben. Dieser Mann, ein ehrlicher, biederer Bürger, der stets redlich gearbeitet, sah sich plötzlich auf dem Trockenen, wie man sagt. Schon alt und am Ende seiner Tage konnte er der neuen Industrie nicht mehr folgen.
source: Troppauer Zeitung v. 5.9.1857)
Wackerl. O ich glücklicher Flinserlschlager! Gleich, gleich jetzt ans Werk. Der wird schauen, der wird sich wundern, der wird ein Gesicht machen.
source: Adolf Bäuerle, Das Haus der Laune. Lustspiel (1821)

Koschutnig 27.09.2017


Übertragen auch auf den ersten Dichter der "Flinserln", Johann Gabriel Seidl. Ihm sind die "Feldbleameln" gewidmet:
Wem sollt i wohl den erst'n Busch'n
Schenk'n, den i bindt?
Wem denn sunst, åls Dem, der går so
Schön und liab empfindt,
Wem denn sunst åls Dem, der unser
Flinserlschlåg'r is;
Der vasteht mein guadi Manung
A åm best'n g'wiß
source: Joseph Kartsch, Feldbleameln (Gedichte in österreichischer Mundart) (1845)

Koschutnig 27.10.2017





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