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Sendinnen-Wapplung

die, -, -en

Genehmigung für die Arbeit als Sennerin


Wortart: Substantiv
Tags: Salzburg,18.Jh.
Kategorie: Veraltet, Historisch
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 29.08.2015
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Die geistlichen Erlaubnißscheine, die für die Weibspersonen, die man als ,Sendinnen’ auf die Alpen schicken wollte, im Salzburgischen ehedem nöthig waren, und die Untersuchung, die man vor deren Ertheilung anstellte, wurde im Scherz Sendinnen-Wapplung genannt.
source: Johann Andreas Schmeller, Bayerisches Wörterbuch (1837)
Ob ich gleich hier die Viehzucht von Pinzgau nur berührt habe, so kann ich doch einen besondern Gebrauch nicht übergehen, der bey Austreibung des Viehs in die Alpen, vorkommt. Man heißt dieses die Sendinnen-Wapplung [...] Der Pfarrer und noch andere ... kommen zusammen ... Nun werden die Sendinnen vorgenommen und es wird von der Gemeinde ausgekundschaftet, ob sie schon mehrmals in den Alpen gedienet hätten? ob sie nicht dabey Mütter geworden seyen? u.s.w. Wäre letzteres geschehen.so wird einer solchen die Reise in die Alpen untersagt und ein anderes vollblütiges Mägdchen, das noch mit ihren Hymen prangt, zieht in die Alpen, welches doch zuletzt auch oft Schiffbruch leidet. Es erhält auch wohl nur eine alte Fee den Erlaubnißschein
source: Balthasar Hacquet, Reise durch die norischen Alpen (1791)
Pfleg- und Landgericht Werfen […] Die Alpenwirthschaft wird hier insgemein durch das weibliche Geschlecht, nämlich durch Sendinnen besorget. […] Auch hier war einst die sogenannte Sendinnen-Wapplung üblich, welche sich aber nur noch in einigen Orten, z.B. in Goldeck, mit mehr oder weniger Formalität erhalten haben soll
source: Lorenz Hübner, Beschreibung des Erzstiftes und Reichsfürstenthums Salzburg (1796)

Koschutnig 29.08.2015





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